Pigment und Plastik

Eröffnung: Freitag 8. Juni, 19:00 Uhr

Begrüßung: Fritz Stier (Kunstverein Viernheim)
Einführung: Dr. Dietmar Schuth (Kunsthistoriker)

Annette Zobel und Patricia Kranz verbindet ein großes Interesse an Materialität sowie eine hohe Sensibilität für Farben. Die beiden Künstlerinnen haben sich einer Arbeitsweise verschrieben, die sich durch ein permanentes Oszillieren zwischen Bewusstem und Zufälligem auszeichnet. In Annette Zobels „Grünen Bildern“ treten monochrome, grüne Flächen miteinander in einen zarten Dialog. Das Auge möchte sich niederlassen in diesen matten Zonen, die entfernt an Vorstellungen des Hortus conlusus erinnern. Die unruhigen Formränder und Offenlassungen sowie die Spuren des Werkprozesses lassen das Bild unfertig erscheinen. Gerade dies jedoch eröffnet den Betrachtenden Spielräume, in denen sie sich gedanklich frei bewegen können.

Patricia Kranz Arbeiten sind nicht minder aleatorisch und geheimnisvoll. Mithilfe ausgefeilter Schmelz,- Wickel,- und Abformverfahren transformiert die Künstlerin Industrieprodukte wie Plastiktüten oder Kunststofffolien in filigrane Skulpturen und installative Arrangements. Den körperhaften Skulpturen liegen Abformungen von Gegenständen aus Natur und Alltag in Strechfolie zugrunde. Das Zufällige und Unvorhergesehene sind auch hier dem Schaffensprozess als solchem inhärent: Die industriell gefertigten Massenprodukte werden in einen Zustand der Metamorphose versetzt, aus dem heraus etwas Neues und Fremdartiges entstehen kann.