Imaginary Distortion of Fact & Fiction

Lynn Schoene
mixed media | sculpture | installation

Eröffnung am 9. März um 19 Uhr

In ihrer Ausstellung im Kunstverein Viernheim setzt Lynn Schoene Materialien ein, die sich nicht nur von herkömmlichen künstlerischen Mitteln unterscheiden, sondern auch eine erzählerische Komponente in sich tragen. Sie überzieht Flächen mit  gleichförmigen Reliefs, die sich auf den zweiten Blick wie kleine Lebewesen zu bewegen scheinen: Strukturen aus Papier, Bienenwachs, Bitumen und Schellack.  Sie transportieren einfache Botschaften in Schriftform: „My ship will come in“ oder „I place my hope in the water“. Oder sie weisen großformatig, z.B. durch in Bangladesch hergestellte Männerhemden, auf Missstände, Unglücke und menschliche Schicksale hin, wie beim großen Bodenobjekt: „Flotsam, jetsam – in search of a safe haven“.
Zu dieser Werkgruppe gehört auch das große „Lifeboat“, dass man als lebensrettendes Vehikel, als Überlebensboot verstehen kann. Es sind die immer wiederkehrenden Themen, die uns bewegen und ihre Aktualität nie wirklich verlieren. Ein weiterer Aspekt im Werk von Lynn Schoene ist eine gewisse Sammelleidenschaft. Ob die auf dem Flohmarkt in der Londoner Portobello Road ergatterten alten Hutschachteln, der zerschlissene Koffer oder eine in die Jahre gekommene Lederhandtasche:  Alle diese Objekte werden mit den Strukturen besetzt und erhalten ihre Würde zurück.